Der Begriff "Mantrailing" stammt aus dem Englischen:
“man” = Mensch
“trailing” = eine Spur verfolgen
Beim Mantrailing sucht ein Personensuchhund eine ganz bestimmte Person anhand dessen Individualgeruchs. Dieser Geruch wird dem Hund mittels eines Geruchsartikels (GA) präsentiert, der von der
vermissten Person stammt.
Damit der Hund weiß, welcher Geruchsspur er folgen soll, bekommt er zu Beginn der Suche diesen Geruchsartikel zum Anriechen.
Die Suche beginnt an der Stelle, an der die Person das letzte Mal gesehen bzw. vermisst wurde. Der Hund läuft dabei an einer 7-8 Meter langen Leine und verfolgt die Geruchsspur dieser
Person.
Der individuelle Geruch eines Menschen setzt sich u.a. aus chemischen und biologischen Abbauprodukten des menschlichen Körpers wie Hormone, Schweiß, Pflegeprodukte usw. zusammen. Von der
menschlichen Haut lösen sich ständig winzige Hautschuppen ab, auf diesen haften Bakterien der individuellen Hautflora des Menschen, die einen einmaligen Geruch besitzt.
Hunde sind grundsätzlich in der Lage, diesen Geruch wahrzunehmen und zwischen den Individualgerüchen einzelner Menschen zu differenzieren. Sie können Spuren auch nach Stunden, Tagen oder Wochen
ausmachen und verfolgen. Unsere Hunde sind in der Lage, diesen bestimmten Geruch aus einer Vielzahl anderer Gerüche herauszufiltern und ihn zu verfolgen.
Witterung, Untergrund, Wind und Alter der Spur bestimmen neben vielen weiteren Faktoren den Schwierigkeitsgrad des Trails. Außerdem spielen auch Ausbildungsstand und Rasse des Hundes eine
Rolle.
Die Ausbildung zum Mantrailer ist sehr umfangreich. Die Hunde lernen von Beginn an Splittings und Spurdifferenzierungen zu erkennen, sowie alte und neue Spuren zu unterscheiden. Nach und nach
werden immer mehr Schwierigkeiten in den Trail eingebaut.
Die Teamarbeit steht beim Trailen an erster Stelle. Der Hundeführer muss lernen, seinen Hund zu lesen, sein Leinenhandling muss stimmen, um den Hund bei seiner Arbeit zu unterstützen und um ihm
Sicherheit zu geben.
Der Personensuchhund muss auch unter Ablenkung in der Lage sein, die richtige Person anhand dessen Individualgeruchs zu identifizieren. Er lernt, tief in die Geruchswelt einzutauchen. Ablenkungen
wie Personenverkehr, andere Hunde oder Wild interessieren ihn dann nicht mehr - die Umwelteinflüsse treten in den Hintergrund.
Ebenso lernt der Personensuchhund auch anzuzeigen, wenn die Spur plötzlich endet (hartes Negativ) oder sich am Startpunkt keine Spur von der vermissten Person befindet (Ansatznegativ).